- Geschlechtsorgane der Frau: Eierstöcke, Eileiter, Gebärmutter und Scheide
- Geschlechtsorgane der Frau: Eierstöcke, Eileiter, Gebärmutter und ScheideDie Geschlechtsorgane der Frau unterteilen sich in innere und äußere Geschlechtsorgane. Als innere Geschlechtsorgane werden die Eierstöcke, die Eileiter (die zusammen mit den Eierstöcken als Adnexe bezeichnet werden), die Gebärmutter (Uterus) und die Scheide (Vagina) zusammengefasst. Zu den äußeren Geschlechtsorganen (Vulva) gehören der Venushügel, die Klitoris, die Schamlippen und die Scheidenöffnung.Eierstöcke und EileiterIn den beiden Eierstöcken der Frau, die jeweils seitlich der Gebärmutter in einer Bauchfellfalte liegen, die als breites Mutterband bezeichnet wird, reifen die weiblichen Keimzellen, die Eizellen, heran. Schon bei der Geburt sind alle Eizellen der Frau angelegt. Vor der Geburt haben die Urkeimzellen (Oogonien) bereits mit der ersten Reifeteilung, der Meiose begonnen, vollziehen diese aber nicht völlig. Diese Eizellen werden als primäre Oozyten (Oozyten I. Ordnung) bezeichnet. Sie besitzen eine Hülle aus Follikelepithelzellen und werden deshalb Primärfollikel (Eibläschen) genannt. In diesem Stadium verharren die Eizellen bis zur Pubertät; allerdings stirbt eine große Zahl ab, sodass bei Eintritt der Geschlechtsreife ca. 400 000 Primärfollikel in den Eierstöcken zu finden sind. In der Pubertät schüttet die Hypophyse das follikelstimulierende Hormon (FSH) aus, das während jedes monatlichen Zyklus stets das Wachstum einiger Follikel und Eizellen auslöst. Diese vergrößerten und veränderten Primärfollikel heißen Sekundär- und bei einem Durchmesser von ca. 1 cm Tertiärfollikel. Strukturen in den Tertiärfollikeln stellen weibliche Geschlechtshormone, die Östrogene, her. Diese führen zum Wachstum der Gebärmutterschleimhaut. Nur einer der Tertiärfollikel reift zum GraafFollikel heran, die anderen haben vor allem die Aufgabe, Östrogene zu bilden. Im Graaf-Follikel vollendet die Eizelle die Meiose, die nicht benötigte Hälfte des Chromosomensatzes wandert in ein Polkörperchen am Rand der Eizelle, die sich damit in eine sekundäre Oozyte (Oozyte II. Ordnung) umgewandelt hat. Diese beginnt nun mit der zweiten Reifeteilung, der Mitose, die allerdings auch unterbrochen wird. Es kommt nun unter Einfluss des von der Hypophyse ausgeschütteten luteinisierenden Hormons (LH) zum Eisprung (Ovulation). Die Eizelle wird aus dem Follikel in den Eileiter geschleudert, der sich in Richtung Eierstock bewegt und die Eizelle auffängt. Im Eileiter wird die zweite Reifeteilung erst nach einer Befruchtung durch ein Spermium abgeschlossen. Das überschüssige Erbgut wird in einem Polkörperchen abgespalten, das zugrunde geht. Der Graaf-Follikel bleibt im Eierstock zurück und wird zum Gelbkörper, der das Hormon Progesteron herstellt. Dieses Hormon ist daran beteiligt, die Gebärmutterschleimhaut auf die Einnistung einer befruchteten Eizelle vorzubereiten. Kommt es nicht zur Befruchtung, stirbt der Gelbkörper nach einigen Tagen ab und es kommt zur Menstruation. Wurde die Eizelle befruchtet, stellt der Gelbkörper in den ersten zwölf Wochen der Schwangerschaft Progesteron her. Etwa um das 45.-52. Lebensjahr beginnen die Wechseljahre, in denen die Eierstöcke allmählich ihre Tätigkeit einstellen.Die beiden Eileiter sind dafür zuständig, die Eizelle nach dem Eisprung aufzunehmen, dafür besitzen sie an ihrem den Eierstöcken zugewandten Ende den Eileitertrichter. Durch Muskelkontraktionen transportieren sie die Eizelle, die auch im Eileiter befruchtet wird, zur Gebärmutter.Gebärmutter, Scheide und äußeres GenitaleDie Gebärmutter ist der Ort, in der die befruchtete Eizelle zum geburtsreifen Kind heranreift. Sie ist auch an der Heranreifung des Mutterkuchens (Plazenta) beteiligt, des Organs, das das ungeborene Kind versorgt. Es handelt sich bei der Gebärmutter um ein birnenförmiges Organ, das außen von Bauchfell und innen von Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) bedeckt ist. Zwischen diesen Schichten befindet sich eine dicke, glatte Muskelschicht (Myometrium), die sehr dehnbar ist. An den oberen Abschnitt der Gebärmutter (Gebärmutterkörper) schließt sich unten der Gebärmutterhals (Cervix), der sich in die Scheide stülpt und von unten als Muttermund (Portio) zu erkennen ist. Die Schleimhaut produziert ein schleimiges Sekret, das die Gebärmutter zur Scheide hin verschließt. Bei der Scheide handelt es sich um einen elastischen Muskelschlauch, in den Drüsensekret des Gebärmutterhalses geleitet wird. In der Scheide siedelnde Milchsäurebakterien sorgen dafür, dass das Sekret einen sauren pH-Wert erhält, der Krankheitserreger abtötet. Die Scheidenöffnung ist Teil des äußeren Genitales. Sie, die Harnröhrenmündung und die Klitoris werden von den unbehaarten kleinen Schamlippen eingerahmt. Diese werden von den großen Schamlippen umgeben, die vorn den Venushügel bilden und von Haaren bedeckt sind. Die Klitoris ist ein Schwellkörper, der sich wie der Penis bei sexueller Erregung aufrichtet.
Universal-Lexikon. 2012.